HEISSE LIEBE IN EISIGER NACHT by CAROLINE CROSS

HEISSE LIEBE IN EISIGER NACHT by CAROLINE CROSS

Autor:CAROLINE CROSS [CROSS, CAROLINE]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2012-10-11T10:44:39+00:00


8. KAPITEL

Genevieve lag in Taggarts Armen, den Kopf an seiner Schulter. Trotz der Intensität, mit der sie sich geliebt hatten, konnte sie die Anspannung fühlen, die ihn immer noch im Griff hatte. Sie fragte sich, was der Grund dafür sein könnte, aber gleichzeitig war ihr bewusst, dass Taggart es gewohnt war, ganz auf sich gestellt zu sein und auf seine eigene Art mit den Dingen fertig zu werden. Also wäre es nicht klug, ihn zu drängen.

Wenn er auch nur halb so verwirrt war wie sie, war seine Unruhe nur allzu verständlich. Irgendetwas geschieht hier mit uns, dachte sie und strich ihm langsam mit der Hand über die warme Haut an seiner Hüfte. Etwas, das mehr war als nur die Macht der körperlichen Anziehungskraft.

Und es geschah alles viel zu schnell, als dass sie es verstehen konnte. In nur wenigen Tagen hatten sie sich von Fremden in zwei Menschen verwandelt, deren Bindung so stark war wie die elementare Kraft des Sturmes, der draußen tobte. Es war sehr beängstigend, aber Genevieve konnte es ebenso wenig leugnen, wie sie das Wetter verändern konnte.

Sie konnte allerdings etwas gegen die erdrückende Stille tun, die über ihnen lag. „John?“

„Hm?“

„Warum hast du mir am ersten Tag, als wir uns trafen, nicht gesagt, dass du Steele heißt?“

Er zögerte nur einen Moment. „Weil es keinen Grund gab, es zu erwähnen.“

„Aha. Heißt das, dass du deinen Namen nur verrätst, wenn es unbedingt nötig ist?“

„Ich schätze, ja.“

„Du meine Güte.“ Sie hob den Kopf, um ihn besser ansehen zu können. „Was genau ist Steele Security? Eine Art Geheimgesellschaft?“, fragte sie leicht beunruhigt.

Das brachte ihn trotz allem zum Lachen. „Keineswegs.“

Sie wartete darauf, dass er weitersprach, und sie wurde allmählich ungeduldig. „Erkläre es mir bitte.“

Er zuckte mit den Schultern. „Es gibt nicht viel zu erzählen, außer dass es jetzt ein Familiengeschäft ist, eine Partnerschaft mit meinen Brüdern, die anfing, als Gabriel, der Älteste, die Armee verließ. Er nutzte alles, was er beim SOCom gelernt hatte …“

„SOCom?“

„Die Abkürzung für Special Operations Command. Ein Teil der Armee, der mit Spezialeinheiten wie zum Beispiel den SEALs, den Green Berets und der Delta Force zu tun hat. Gabriels Idee war es, seine speziellen Dienste im privaten Bereich anzubieten, wo der normale Gesetzesvollzug versagt.“

Als er wieder verstummte, gab Genevieve ihm einen sanften Stoß in die Seite. „Und warum sollte unser normales Strafverfolgungssystem versagen?“

„Aus einer Reihe von Gründen. Denk bloß mal an Zeit-, Geld- und Personalmangel. Und manchmal gibt es Zuständigkeitsbegrenzungen. Wie es aussieht, hat Gabriel eine wahre Marktlücke entdeckt, weil wir uns vor Arbeit kaum retten können.“

„Aber was tut ihr genau?“

„Wir liefern Risiko- und Sicherheitsanalysen und bieten Objekt- und Personenschutz und so weiter an. Meistens ist es nicht besonders aufregend.“

„Wann ist es denn aufregend?“

„Kommt darauf an. Die riskanteren Aufträge sind Geiselbefreiungen, der Schutz hochgestellter Persönlichkeiten, das Verfolgen von Personen, die nicht gefunden werden wollen.“

„Wie ich.“

„Ich würde dich nicht direkt als riskanten Auftrag bezeichnen, Genevieve.“ Er konnte seine Belustigung nicht ganz unterdrücken. „Frustrierend schon und eindeutig nervenaufreibend, aber nicht gefährlich.“

„Vielen Dank.“ Aber sie lächelte, und dann waren sie wieder still und lauschten dem Wind, der an den Fenstern rüttelte.



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